Muster 10/Muster 6 – Änderungen ab 01.04.2024. Mehr Informationen
Synonym: Wachstumshormon-Releasinghormon-Test; Growthhormone-Releasinghormone-Test
GHRH ist der selektive hypothalamische Stimulus der hypophysären Wachstumshormonsekretion. Der Test wird in der Differentialdiagnose des Wachstumshormonmangels eingesetzt. Man kann mit diesem Test zwischen einer Sekretionsstörung im Hypothalamus und einem Ausfall der Hypophyse unterscheiden. Die Aminosäure Arginin stimuliert ebenfalls die Wachstumshormonsekretion durch adrenerge und serotinerge Mechanismen sowie durch eine Suppression von Somatostatin.
GHRH wird in einer Dosierung von 50 µg (oder 1 µg/kg Körpergewicht) i.v. verabreicht. Die Blutentnahmen sollten unmittelbar vor Gabe von GHRH sowie 30, 60 und 90 Minuten nach GHRH-Injektion erfolgen.
Blutentnahmen mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung jeweils Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und alle Proben mit dem Anforderungsformular zusammen ins Labor senden.
Ein GH-Anstieg über 10,0 µg/l gilt als normal. Ca. 20 % der Patienten bemerken Gesichtsrötungen oder einen metallartigen Geschmack auf der Zunge.
Der GHRH-Test als alleiniger Stimulator bei einem Verdacht auf einen Wachstumshormonmangel ist heute obsolet und sollte durch den kombinierten GHRH-/Arginin-Test ersetzt werden. Hierbei werden zusätzlich zu GHRH 0,5 g/kg Körpergewicht Arginin (max. Dosis 30 g) über eine ½ Stunde infundiert.
Eine Stimulation von GH über 15 µg/l schließt einen Wachstumshormonmangel aus.