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Prolaktin-Stimulationstest

Synonym: Metoclopramid-Belastungstest; MCP-Test; TRH-Test (Prolaktin)

Messparameter

  • Prolaktin

Testprinzip

  • Nach Gabe von Metoclopramid bzw. von TRH kommt es zur Stimulation der laktotrophen Zellen des Hypophysenvorderlappens mit Ausschüttung von Prolaktin.

Material

  • 0,5 ml Serum je Blutentnahme

Physiologie / klinische Bedeutung

Der MCP-Test dient wie der TRH-Test der Erfassung von Störungen im Prolaktinhaushalt, welche die Gonadenfunktion in wechselndem Maße beeinflussen können. Im Gegensatz zur Bestimmung der basalen Prolaktinspiegel können mit ihm auch Hinweise auf nächtliche Erhöhungen der Prolaktinkonzentrationen erfasst werden (bei noch normalem Tagesspiegel). Man erfasst mit dem MCP-Test und dem TRH-Test also leichtere Formen der Hyperprolaktinämie, die man im Basalwert allein nicht erfassen kann, die jedoch durchaus negative Auswirkungen auf die Follikelreifung haben können (z. B. Verzögerungen der Follikelreifung, Lutealinsuffizienzen oder anovulatorische Zyklen). Bei der manifesten Hyperprolaktinämie kann eine eingeschränkte Stimulationsreaktion den Verdacht auf ein Prolaktin produzierendes Adenom verstärken, wenn schon der Basalwert eine kritische Konzentration (> 40,0 ng/ml) überschreitet.

Der MCP-Test wird zyklusabhängig beurteilt. Dies liegt daran, dass die Prolaktin-Synthese, -Speicherung und -Sekretion abhängig vom Ausmaß und der Dauer der Östrogen-Exposition der hypophysären Prolaktin bildenden Zellen sind. Der Test wird in der frühen Follikelreifungsphase und in der mittleren Lutealphase durchgeführt.

Indikation:

  • Verdacht auf latente Hyperprolaktinämie

Methodische und patientenbezogene Angaben

Blutentnahme für den Basalwert vor Testbeginn am nüchternen Patienten, danach 10 mg Metoclopramid (z. B. Paspertin®) [oder TRH (z.B. TRH-Ferring®, Antepan®) 200/400 µg)] i.v., zweite Blutentnahme nach 25 Minuten.

Blutentnahmen mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung jeweils Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und alle Proben mit dem Anforderungsformular zusammen ins Labor senden.

Cave: Die Metoclopramid-Injektion wird in der Regel gut vertragen. Gelegentlich werden Patientinnen sehr müde, unkonzentriert und von mäßig starkem, vorübergehendem Unwohlsein befallen. Dies muss den Patientinnen auf jeden Fall vor Durchführung des Tests mitgeteilt werden, da sie hierdurch fahruntüchtig werden können.

Interpretation

I. Prolaktin nach MCP:
Als normal gilt ein Basalspiegel, der in der Follikelphase < 18,0 ng/ml liegt und in der Lutealphase < 25,0 ng/ml. Der stimulierte Prolaktinwert sollte in der Follikelphase nicht über 230 ng/ml liegen und in der zweiten Zyklushälfte < 310 ng/ml sein.

Es gibt folgende Reaktionstypen:

  • Normaler Basalwert, exzessiver Anstieg des stimulierten Prolaktinwertes über 310 ng/ml. Diese Reaktion wird als latente Hyperprolaktinämie im Sinne nächtlich exzessiv erhöhter Prolaktinkonzentrationen bezeichnet.
  • Mehr oder weniger starke Erhöhung des basalen Prolaktinspiegels bei erhöhtem Anstieg der stimulierten Prolaktinkonzentrationen über 310 ng/ml.
  • Mehr oder weniger starke Erhöhung des basalen Prolaktinspiegels bei normalem Anstieg des Prolaktins.

Bei einem erhöhten Prolaktin-Basalwert spricht man von einer manifesten Hyperprolaktinämie. Die Höhe der basalen und der stimulierten Prolaktinkonzentrationen erlaubt eine therapeutische Entscheidung über den Zeitpunkt und die Dosis der Prolaktinhemmer-Applikation.

II. Prolaktin nach TRH:
Der Prolaktin-Anstieg nach TRH muss individuell beurteilt werden. Referenzbereiche können nicht angegeben werden. Die stimulierten Werte sind in Abhängigkeit vom Basalwert zu interpretieren. Der Anstieg der Prolaktinkonzentration nach TRH fällt deutlich geringer aus als der Anstieg nach Metoclopramid.

Bearbeitungsdatum: 24.06.2019
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