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Androstandion-Glucuronid

Synonym: 3alpha-Diol G; 5alpha-3alpha-17beta-Diol-Glucuronid
Anforderungskürzel: AAND

Referenzbereich

Frauen (Pubertät):
Prämenopausal:
Postmenopausal:

0,51 - 4,03 ng/ml
0,22 - 4,64 ng/ml
0,61 - 3,71 ng/ml

Männer:

1,53 - 14,82 ng/ml

Material

  • 1 ml Serum

Haltbarkeit der Proben

  • Für Nachforderungen 13 Tage

Probenstabilität

  • 13 Tage bei 2-8°C

Methodik

  • Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA)

Physiologie / klinische Bedeutung

Androstandiol-Glucuronid ist das Glucuronid-Konjugat des 3alpha-Androstandiol, eines Hauptmetaboliten von Testosteron und Dihydrotestosteron (DHT). DHT wird durch 3-beta-Hydroxy-Steroiddehydrogenase enzymatisch katalysiert. Es entsteht ein C19-Steroid mit einer (von Testosteron und DHT zurückbehaltenen) 17-Hydroxylgruppe, die den Ausschlag für die androgene Wirkkraft bildet. Androstandiol-Glucuronid wird zum größten Teil in peripheren Zielgeweben wie der Haut, besonders um die Haarfollikel herum, gebildet. Eine Stimulation mit größeren Mengen von 3alpha-Diol G führt zu einer exzessiven Haarbildung - dies wird besonders an den Stellen deutlich, an denen Haare bei Frauen normalerweise nicht vorhanden sind.

In den letzten Jahren wuchs bei klinischen Forschern, die an idiopathischem Hirsutismus leidende Patientinnen untersuchten, das Interesse an der Messung dieses Steroids. Im Vergleich zu den Steroiden, die als Vorläufer für das Androstandiol-Glucuronid gelten, wie Dehydroepiandrosteron (DHEA), Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEA-S), Dihydrotestosteron (DHT), Androstendion und Testosteron, wurde nur bei Androstandiol-Glucuronid eine Zunahme bei Hirsutismus und eine Abnahme bei Behandlung festgestellt. Diese Korrelation wurde auch bei Patientiennen mit Polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) gefunden. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Diabetiker, sowohl Männer als auch Frauen, unter Cyclosporin A-Therapie einen Androstandiol-Glucuronid-Spiegel oberhalb des Referenzbereiches haben, und als Nebeneffekt Haare auf vorher haarlosen Stellen entstehen.

Die Bestimmung von Androstandiol-Glucuronid ist eine indirekte Methode zur Bestimmung der 5-alpha-Reduktase-Aktivität. Androstandiol-Glucuronid stellt einen ausgezeichneten Marker zur Bestimmung der peripheren Androgen-Konversion in der Haut und den Haarfollikeln dar. Dieser Marker ist äußerst hilfreich bei der Diagnose und Therapie des Hirsutismus und anderen Krankheitsbildern mit ausgeprägter Androgenproduktion, besonders wenn die anderen Androgene keine Auffälligkeiten zeigen.
Werden bei Männern erniedrigte Androstandiol-Glucuronid-Konzentrationen gefunden, ist die weitere Abklärung des Risikos für Prostatakarzinome zu empfehlen.

Methodische und patientenbezogene Angaben

Blutentnahme mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und ins Labor senden.

Umrechnungsfaktor

  • ng/ml x 2,13 = nmol/l

Akkreditierung / Fremdleistung

  • Akkreditiertes Verfahren

Ansatzzeiten

  • 1x wöchentlich (Donnerstag)
Bearbeitungsdatum: 17.05.2024
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FRAG AMELIE.