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Inhibin B

Anforderungskürzel: INHIB

Referenzbereich

Mädchen bis 17 Jahre:10,0 - 83,0 ng/l
Jungen bis 17 Jahre:10,0 - 352 ng/l
Frauen:10,0 - 341 ng/l
Frauen (3. Zyklustag):10,0 - 273 ng/l
Frauen (postmenopausal):< 10,0 ng/l
Männer:100 - 400 ng/l
Männer (subfertil):100 - 130 ng/l
Männer (Hodenfunktionsstörung):< 60,0 ng/l

Material

  • 0,5 ml Serum

Haltbarkeit der Proben

  • Für Nachforderungen 12 Tage

Probenstabilität

  • 12 Tage bei 2-8°C

Methodik

  • Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA)

Physiologie / klinische Bedeutung

Inhibin ist ein Glykoprotein (Proteohormon) mit 2 Untereinheiten (Dimere), der Alpha- und der Beta-Kette und gehört zur TGF-beta-Gruppe der Zytokine. Von der Beta-Kette existieren 2 Typen: A und B. Inhibin A wird nur in den Granulosazellen der Frau sowie in der fetoplazentaren Einheit während der Schwangerschaft gebildet. Inhibin B wird sowohl in den Sertolizellen des Mannes als auch in den Granulosazellen der Frau produziert. Es inhibiert und reguliert direkt die FSH-Sekretion in der Hypophyse.

Die Kombination aus der Bestimmung von FSH und Inhibin B gilt als der zur Zeit beste Indikator einer gestörten Sertolizell-Funktion bzw. der Spermatogenese. Die Bestimmung erlaubt auch eine ungefähre Aussage inwieweit eine testikuläre Spermienextraktion (TESE) noch Erfolg versprechend ist. Die Inhibin B-Bestimmung korreliert signifikant mit der Spermienzahl, so dass erniedrigte Inhibin B-Konzentrationen auf eine Sub- oder Infertilität als Folge einer gestörten Keimzell-Produktion (Spermiogenese) hindeuten und normale Konzentrationen an eine Obstruktion der Samenwege denken lassen. Bei dieser Fragestellung scheint Inhibin B sogar eine höhere diagnostische Relevanz als FSH zu besitzen.

Im perimenopausalen Übergang fallen die während der Follikelphase zirkulierenden Inhibin B-Spiegel bereits sehr früh erheblich ab, noch ohne signifikante Änderungen bei Estradiol oder FSH. Die Inhibin B-Bestimmung eignet sich daher auch bei Verdacht auf eine vorzeitige ovarielle Erschöpfung bzw. bei der Kinderwunschplanung.

Indikationen:

  • Männliche Infertilität, z. B. nicht-obstruktive Azoospermie (testikuläre Insuffizienz)
  • Prüfung für ein Ansprechen einer IVF
  • Abklärung der ovariellen Reserve
  • Bestätigung für den perimenopausalen Übergang und für eine vorzeitige ovarielle Insuffizienz
  • Verdacht auf ovarielle Granulosazelltumore
  • Untersuchung der Gonadenfunktion bei präpubertären Kindern

Methodische und patientenbezogene Angaben

Inhibin B unterliegt einer ausgeprägten Tagesrhythmik mit einem Maximum in den frühen Morgenstunden und einem Minimum am Nachmittag. Die gemeinsame Bestimmung mit FSH ist empfohlen.

In einer Untersuchung von Hipler UC et al. (Akt Dermatol 2001; 27:273-278) lagen die Inhibin B-Spiegel von Patienten mit niedriger Spermienkonzentration (Median 6,8 Mill. Spermien/µl) und Subfertilität im Bereich von 100 - 130 ng/l.

Werte < 60 ng/l sprechen beim Mann für das Vorliegen einer schweren Hodenfunktionsstörung mit starker Beeinträchtigung der Spermatogenese (Kallmann-Syndrom, Klinefelter-Syndrom). Die ergänzende Durchführung einer Chromosomenanalyse und die molekulargenetische Bestimmung derAzoospermiefaktoren ist dann erforderlich.

Die Messung von basalem Inhibin B am Tag 3 – 6 des Menstruationszyklus ist ein guter prognostischer Indikator für die ovarielle Reserve vor einer IVF-Behandlung und für die Anzahl der Oozyten, die im Verlauf der IVF entnommen werden können.

Im perimenopausalen Übergang fallen die während der Follikelphase zirkulierenden Inhibin B-Spiegel erheblich ab - ohne signifikante Änderungen beim Estradiol.

Inhibin B ist bei Frauen mit Granulosazelltumoren signifikant erhöht. Inhibin B und CA 125 können in Kombination einen größeren Prozentsatz von Ovarialkarzinomen detektieren.

Die Messung von Inhibin B im Serum ist ein zuverlässigerer Marker für eine bevorstehende pubertäre Entwicklung als die stärker schwankenden Marker Testosteron, LH und Estradiol.

Blutentnahme mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und ins Labor senden.

Akkreditierung / Fremdleistung

  • Akkreditiertes Verfahren

Ansatzzeiten

  • Montag bis Freitag
Bearbeitungsdatum: 03.09.2024
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