Muster 10/Muster 6 – Änderungen ab 01.04.2024. Mehr Informationen
Synonym: 5-alpha-Dihydrotestosteron; Gesamt-DHT
Anforderungskürzel: DHT
Kinder: | |
< 3 Monate | 30 - 750 pg/ml |
Mädchen: | |
3 Monate - 8 Jahre | 30 - 120 pg/ml |
Jungen: | |
3 Monate - 8 Jahre | 30 - 380 pg/ml |
Frauen: | |
- prämenopausal: | 26 - 264 pg/ml |
- postmenpausal: | 10 - 181 pg/ml |
Männer: | 26 - 770 pg/ml |
Dihydrotesteron (DHT) gehört zu den C-19-Steroiden und wird durch das Enzym 5-alpha-Reduktase aus Testosteron synthetisiert. Testosteron ist nur ein Prohormon für zwei Hormone: Durch 5-alpha-Reduktion entsteht biologisch hoch aktives DHT und durch Aromatisierung von Testosteron Estradiol (Östradiol). DHT ist ein reines Androgen, das nicht zu Estradiol aromatisiert werden kann. Kleine Mengen DHT werden bei Männern auch direkt in den Hoden gebildet; bei der Frau entsteht DHT aus Testosteron und Androstendion. Nur 1 % des DHT zirkuliert frei, der überwiegende Teil ist fest an SHBG gebunden. DHT wird durch Reduktion zu 17-Ketosteroiden inaktiviert und über den Urin ausgeschieden.
Dihydrotestosteron ist die erst in den Zielzellen gebildete Wirkform des Testosterons. Entwicklung und Funktion von Prostata und Bläschendrüsen, Körperbehaarung männlichen Typs, Bartwuchs, die Funktion der Talgdrüsen aber auch die Abnahme der Kopfbehaarung bei genetischer Disposition sind Prozesse, die vom DHT gesteuert werden.
Indikation:
Erniedrige DHT-Konzentrationen finden sich bei:
↓ | Pseudohermaphroditismus masculinus |
↓ | Steroid-5-alpha-Reduktase-Mangel |
↓ | Klinefelter-Syndrom |
↓ | Primärem und sekundärem Hypogonadismus |
↓ | Impotenz |
↓ | Leberzirrhose |
↓ | Estrogentherapie |
↓ | Therapie mit 5-alpha-Reduktase-Hemmern |
Erhöhungen der DHT-Konzentrationen finden sich bei:
↑ | Chronischen Anovulationssyndromen, z. B. PCO-Syndrom |
↑ | Hirsutismus |
↑ | Pubertas praecox |
↑ | Angeborener NNR-Hyperplasie |
↑ | NNR-Tumoren, Hodentumoren, Ovarialtumoren |
Bei jungen Männern liegt der DHT-Spiegel bei etwa 10 % des Gesamt-Testosteronspiegels (Umwandlung durch 5-alpha-Reduktase).
Ein erhöhter Testosteron-/DHT-Quotient nach HCG-Stimulation (HCG-Test, Leydig-Zell-Funktionstest) weist auf einen 5-alpha-Reduktase-Mangel hin.
Die Stimulation der Prostata durch Dihydrotestosteron trägt zu ihrem Wachstum bei; wird die Funktion dieses Hormons gehemmt, führt das natürlich zu einer Verkleinerung der Prostata. Unter einer Therapie mit 5-alpha-Reduktase-Hemmern ist ein Monitoring des Abfalls der DHT-Spiegel möglich.
Blutentnahme mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und ins Labor senden.
Zur Stabilisierung wird vielfach der Gefrierversand des Serums (- 20 °C) empfohlen. Stark hämolytische, stark lipämische und ikterische Proben führen zu Verfälschungen des Ergebnisses.
Akkreditiertes Prüfverfahren / Analyse erfolgt im amedes-Verbund
täglich (an Werktagen)