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Melatonin

Anforderungskürzel: MELAT

Referenzbereich

Tagsüber:bis  30 pg/ml
Nachts:bis 150 pg/ml

Die Melatoninkonzentration ist altersabhängig und zeigt eine sehr stark ausgeprägte circadiane Rythmik mit
Höchstwerten zwischen 1.00 und 3.00 Uhr morgens. Die höchsten Konzentrationen werden bei Kleinkindern 
bis zu 3 Jahren gemessen.

Material

  • 1 ml Serum, gefroren

Methodik

  • Radioimmunoassay (RIA)

Physiologie / klinische Bedeutung

Biochemisch gesehen gehört Melatonin zu den Indolaminen und wird im Pinealorgan (Zirbeldrüse, Epiphyse) aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt. Der Großteil des im Blut zirkulierenden Melatonins ist pinealen Ursprungs. Das Hormon wird in der Leber hydroxyliert und größtenteils komplexiert als Sulfat oder Glucuronid im Urin ausgeschieden. Melatonin ist ein Schlüsselhormon zur Regulierung des Jahres- und des zirkadianen (tageszeitlichen) Biorhythmus. Dabei ist Umweltlicht ein starker Regulator des zirkadianen und neuroendokrinen Systems. Tageslicht-Einfluss führt zu niedrigeren Plasma-Melatonin-Konzentrationen (Basalwerte), nach Einsetzen der Dunkelheit steigt die pineale Melatonin-Sekretion stark an und erreicht etwa zwischen 1 und 3 Uhr in der Nacht ihr Maximum.
Melatonin ist der Hauptmodulator des humanen Biorhythmus und beeinflusst Schlaf-Wach-Rhythmen, Stimmung, Reproduktion (z. B. die Produktion von gonadotropen Hormonen), das Immunsystem sowie auch andere Biorhythmen.

Veränderungen des Melatonin-Rhythmus können auftreten bei:

  • Schlafstörungen
  • Jahreszeitlich bedingten affektiven Störungen
  • Depression
  • Schizophrenie
  • Anorexia nervosa
  • Malignen Tumoren
  • Störungen des weiblichen Monatszyklus
  • Störungen der sexuellen Reife
  • Zunehmendem Lebensalter (Abnahme der Dunkelphasen-Amplitude)
  • Jetlag

Methodische und patientenbezogene Angaben

Bei der Probennahme ist der ausgeprägte zirkadiane Rhythmus mit maximalen Werten in der Nacht zu beachten. Die Probennahme sollte aus diesem Grunde bei Verlaufskontrollen immer zur gleichen Tageszeit erfolgen.

Blutentnahme mit Serum-Monovette oder Serum-Vacutainer. Die Blutprobe soll innerhalb von 30 Minuten nach Abnahme abzentrifugiert, das Serum in ein steriles Probengefäß überführt, eingefroren (- 20 °C) und unter Verwendung einer Spezialverpackung, die bei uns angefordert werden kann, versendet werden.

Hinweis:
Diese Untersuchung wurde zum 01.04.2008 aus dem EBM gestrichen und ist somit für GKV-Patienten nur noch als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) durchführbar.

Akkreditierung/Fremdleistung

Fremdversand

Bearbeitungsdatum: 11.09.2024
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FRAG AMELIE.