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Folsäure

Synonym: Folat; Pteroyl(mono)glutaminsäure; Vitamin B9
Anforderungskürzel: FOLS

Referenzbereich

  • > 3,9 ng/ml

Material

  • 1 ml Serum, gefroren und vor Licht geschützt

Andere Probenmaterialien sind zur Bestimmung nicht geeignet!

Haltbarkeit der Proben

  • Für Nachforderungen 14 Tage

Probenstabilität

  • 28 Tage bei -20°C

Methodik

  • Elektrochemilumineszenzimmunoassay (ECLIA)

Physiologie / klinische Bedeutung

Folsäure (Folat) ist das wichtigste Koenzym des Nukleinsäure- und Aminosäurestoffwechsels (u. a. Bildung von Methionin). Die empfohlene Zufuhr beträgt 0,3 - 1,0 mg/Tag, bei Mangelzuständen 10 - 15 mg täglich. Nur Folsäuremonoglutamate können aktiv und passiv resorbiert werden. Die Resorption aus pharmazeutischen Präparaten ist besser als aus der Nahrung. Zink hemmt die Bildung der resorptionsfähigen Folatmonoglutamate in der Nahrung.

Die häufigsten Ursachen eines Folsäuremangels sind Fehlernährung, Schwangerschaft (erhöhter Folsäurebedarf), antiepileptische Behandlung, Alkoholismus, Darmerkrankungen, Darmoperationen, Lebererkrankungen und Hämodialyse. Symptome des Mangels sind Übersegmentierung der Granulocyten, Leukopenie, megaloblastische Anämie, Thrombopenie, Anorexie, Übelkeit, Durchfälle, Entzündungen der Mundschleimhaut, Depressionen, Neuropathien. Schwerer Mangel bewirkt Fehlbildungen bei Feten, Aborte oder Frühgeburten. Die Störungen des blutbildenden Systems (makrozytäre Anämien) ähneln den Befunden bei Vitamin-B12-Mangel.

Die Auffüllung der Folsäurereserve erfolgt durch die orale Gabe von 5 bis 10 mg/Tag. Bei sehr einseitiger Ernährung oder bei längerer parenteraler Ernährung ist eine Prophylaxe mit 5 mg Folsäure pro Tag sinnvoll. In der Schwangerschaft sind 0,4 mg Folsäure täglich empfohlen.

Methodische und patientenbezogene Angaben

Folsäure ist u. a. empfindlich gegen UV-Licht, Sauerstoff und Hitze und bei Zimmertemperatur bereits nach kurzer Zeit instabil.

Blutentnahme mit Serum-Movovette bzw. Serum-Vacutainer. Die Blutprobe soll innerhalb von 30 Minuten nach Abnahme abzentrifugiert, das Serum in ein steriles Probengefäß überführt, eingefroren (- 20 °C) und unter Verwendung einer Spezialverpackung, die bei uns angefordert werden kann, versendet werden. Während der Gerinnungszeit und Probenvorbereitung ist die Probe unbedingt vor Licht (UV-Strahlung) zu schützen.

Blutentnahmen unmittelbar nach Nahrungs- oder Folataufnahme führen zu erhöhten Folsäurespiegeln, Nüchternblutentnahme wird empfohlen. Erhöhte Werte werden auch bei Einnahme oraler Kontrazeptiva gefunden. Toxische Effekte bei Überdosierung sind beim Menschen bisher nicht beobachtet worden.

Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.
Folat-Bestimmungen bei Patienten, die mit bestimmten Medikamenten wie z. B. Methotrexat oder Leucovorin therapiert werden, sind aufgrund einer Kreuzreaktivität dieser Substanzen mit Folat-Bindungsproteinen nicht angezeigt.
Proben mit extrem hohen Gesamtprotein-Konzentrationen (z. B. Patienten mit Waldenström Makroglobulinämie) sind für diesen Test nicht geeignet, da es zur Bildung von Protein-Gel im Probengefäß kommen kann.
In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Streptavidin sowie Ruthenium auftreten.

Umrechnungsfaktor

  • nmol/l x 0,44 = ng/ml
  • ng/ml x 2,27 = nmol/l

Akkreditierung / Fremdleistung

  • Akkreditiertes Verfahren

Ansatzzeiten

  • Montag bis Freitag
Bearbeitungsdatum: 22.05.2024
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