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Copeptin

Synonym: CT-ProAVP; Vasopressin; Antidiuretisches Hormon (ADH)
Anforderungskürzel: COPE

Referenzbereich

Osmolalität
(mOsmol/kg)
Copeptin
(pmol/l)
270 - 2800,81 - 11,6
281 - 2851,00 - 13,7
286 - 2901,50 - 15,3
291 - 2952,30 - 24,5
296 - 3002,40 - 28,2

Weitere Interpretation siehe unter Physiologie/Klinische Bedeutung.

Material

  • 2 ml Serum zur Bestimmung von Copeptin und der Serum-Osmolalität, morgens nüchtern nach 8 Stunden Dursten; ggf. zusätzlich 2 ml Serum zur Bestimmung von Copeptin und Serum-Natrium nach 16 Stunden Dursten.

Material

  • Für Nachforderungen 1 Tag

Probenstabilität

  • 1 Tag bei 2-8°C

Methodik

  • Time Resolved Amplified Cryptate Emission (TRACE)

Physiologie / klinische Bedeutung

Copeptin (Carboxy-terminales-pro Arginin Vasopressin, CT-proAVP) besteht aus 39 Aminosäuren und ist als C-terminaler Teil ein Element des Arginin-Vasopressin-Prä-Prohormons. Im Hypothalamus wird das Prä-Prohormon aufgespaltet in Vasopressin (Antidiuretisches Hormon, ADH) und Copeptin. Beide Stoffe werden dabei in gleichen molaren Mengen freigesetzt und schließlich im Hypophysenhinterlappen gespeichert. Aufgrund von hämodynamischen, osmotischen Stimuli werden die Stoffe ins Blut abgegeben. Mehrere Studien konnten dabei die direkte Korrelation zwischen ADH und Copeptin zeigen. Kommt es zu Osmolalitäts- und Volumenänderungen, entspricht die Copeptin-Sekretion der ADH-Sekretion.
In der Diagnostik des Polyurie-Polydipsie-Syndroms wurde bisher neben der Analyse von Serum- sowie Urin-Osmolalität die Bestimmung von Vasopressin (ADH/AVP) als Methode der Wahl genutzt. Allerdings ist die diagnostische Aussagekraft von Vasopressin durch seine Bindung an Thrombozyten, die strikte Einhaltung präanalytischer Vorgaben (EDTA-Plasma, rasche Zentrifugation, nur bei -20 °C stabil) und zeitaufwändige, komplizierte Analytik, begrenzt.
Copeptin ist als Biomarker dem ADH in der Differenzialdiagnose des Polyurie-Polydipsie-Syndroms überlegen. Beim Polyurie-Polydipsie-Syndrom, das durch erhöhte Flüssigkeitsaufnahme (> 4 Liter/24h) und erhöhte Urinausscheidung (> 30 ml/kg Körpergewicht) bei erniedrigter Urin-Osmolalität und erhöhter Serum-Osmolalität definiert ist, kommt es darauf an, die unterschiedlichen Formen zu differenzieren. Unter anderem gilt es die primäre Polydipsie von einem zentralen und einem renalen Diabetes insipidus zu unterscheiden.
Bereits mit Hilfe einer Serum-Analyse Copeptin (Blutentnahme morgens nüchtern nach 8 Stunden Dursten) kann zuverlässig ein zentraler Diabetes insipidus totalis (Copeptin < 2,6 pmol/l) von einem renalen Diabetes insipidus (Copeptin > 20 pmol/l) klar abgegrenzt werden. Bei Copeptin-Werten zwischen 2,6 - 20 pmol/l empfiehlt sich eine zweite Blutentnahme nach 16 Stunden Flüssigkeitskarenz. In Verbindung mit der Bestimmung von Serum-Natrium kann der Copeptin-Index ermittelt werden, der dann die weitere Differenzierung in zentralen Diabetes insipidus partialis (Copeptin-Index < 20) und primärer Polydipsie (Copeptin-Index ≥ 20) erlaubt.

Methodische und patientenbezogene Angaben

Blutentnahme mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und ins Labor senden.

  • Testabbruch wenn mehr als 3 % des Körpergewichtes verloren gehen oder eine Hypotension auftritt
  • Stündlich Blutdruck / Puls und Gewicht kontrollieren

Die Bestimmung des Copeptin-Indexes ist nur möglich, wenn die Proben nach 8 Stunden Dursten und nach 16 Stunden Dursten in einem Auftrag eingehen.

Akkreditierung / Fremdleistung

  • Akkreditiertes Verfahren

Ansatzzeiten

  • Montag bis Freitag
Bearbeitungsdatum: 21.05.2024
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