Muster 10/Muster 6 – Änderungen ab 01.04.2024. Mehr Informationen
Synonym: Sperma-Antikörper; Spermatozoen-AK; Sperma-Autoantikörper
Anforderungskürzel: Serum: SPAK
Der Parameter wird zur Abklärung von Fertilitätsstörungen bei Männern und Frauen eingesetzt. Wenn im Rahmen einer Sterilitätsdiagnostik eine Störung der Spermatozoen-Mukus-Interaktion beobachtet wird, ist an immunologische Faktoren bzw. die Bildung von Antikörpern gegen Spermatozoen zu denken.
Bei Männern kann es zur Bildung von Autoantikörpern kommen, wenn die sogenannte Blut-Hodenschranke, z. B. durch Traumata, Entzündungen, nach Vasektomie oder durch Obstruktion des Nebenhodengangs durchbrochen wird. Die Bedingungen, unter denen es bei Frauen zur Bildung von Antikörpern gegen Spermatozoen kommt, sind unzureichend geklärt.
Die Untersuchung bezieht sich auf den Nachweis zirkulierender Antikörper gegen Spermatozoenoberflächenantigene (glykosilierte Membranproteine) und hat nur den Charakter eines Suchtestes. Die klinische Relevanz eines positiven Testergebnisses sollte nachfolgend durch spezifischere Untersuchungen (Mixed Antiglobulin Reaction - MAR), die auch eine Klassifizierung der Antikörper und eine bessere prognostische Bewertung erlauben, präzisiert werden. In der Mehrzahl der Fälle beruht eine pathologische Spermatozoen-Mukus-Interaktion nicht auf immunologischen Ursachen. Der Befund muss stets auch im Gesamtumfeld der anamnestischen Daten und Befunde des Kinderwunschpaares gesehen werden.
Die für die Infertilität relevanten Zielantigene sind noch nicht ausreichend definiert. Es werden jedoch bei 10 - 12 % der ungeklärten Sterilitäten Spermatozoen-AK gefunden.
Blutentnahme mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und ins Labor senden.